Produktionsprogrammplanung

Produktionsprogrammplanung
Fertigungsprogrammplanung; im Rahmen der P. wird festgelegt, welche Leistungen ein Unternehmen zukünftig erbringen soll. Für einen Industriebetrieb bedeutet die P. die Bestimmung der Art und Menge der verschiedenen Erzeugnisse in den einzelnen Planperioden. Für die Erreichung der Unternehmensziele ist die zieladäquate Gestaltung des  Produktionsprogramms von grundsätzlicher Bedeutung.
- 1. Strategische P.: Im Rahmen der strategischen P. werden die Produktfelder ausgewählt, auf denen das Unternehmen zukünftig tätig sein will. Dazu wird zunächst eine Analyse des realisierten Produktionsprogramms durchgeführt, d.h. eine Untersuchung der Markt- und Wettbewerbsposition der eigenen Produkte und der Stellung der Produkte im  Lebenszyklus. Des Weiteren wird eine Prognose der langfristigen Absatzchancen durchgeführt. Anschließend erfolgt die Planung neuer Produkte ( Produktinnovation), in der auf Basis von Neuproduktideen im Rahmen der  Forschung und Entwicklung (F&E) Nutzenprofile erstellt werden bzw. mit den Methoden der  Investitionsrechnung eine Auswahl der Produktideen getroffen wird. Nach der Produktgestaltung erfolgt auf Basis der Produkteinführung auf einem Testmarkt die Prognose der langfristigen Marktdurchdringung der Neuproduktidee. Mithilfe dieser Instrumente wird für eingeführte Produkte eine der folgenden Strategien – Produktintensivierung,  Produktdifferenzierung, Produkteliminierung – bestimmt und über die Einführung oder Aufgabe der Neuproduktidee entschieden.
- 2. Mittelfristige P.: Die Aufgabe der mittelfristigen P. ist die Ermittlung des mittelfristigen  Produktionsprogramms auf der Basis von ermittelten bzw. erwarteten Kundenaufträgen oder – bei der Produktion für den anonymen Markt – auf der Grundlage von Absatzprognosen. Daraus wird der  Primärbedarf an Endprodukten sowie Ersatzteilen berechnet und mit den verfügbaren  Kapazitäten und beschaffbaren Materialmengen abgeglichen. Sind die Kapazitäten für alle Kundenaufträge und prognostizierten Absatzzahlen ausreichend, wird der gesamte Primärbedarf erzeugt, sofern die Erzeugnisse einen positiven  Deckungsbeitrag erzielen. Bei knappen Kapazitäten kann nicht der gesamte Primärbedarf gedeckt werden. Bei einem Engpass ist der  engpassbezogene Deckungsbeitrag das Entscheidungskriterium. Bei mehreren knappen Kapazitäten können Simulationsmodelle ( Simulation) oder Verfahren der mathematischen Optimierung ( Operations Research (OR)), (Simplexalgorithmus) zum Einsatz kommen.
- 3. Kurzfristige P.: Im Rahmen der kurzfristigen P. wird festgelegt, welche Mengen welcher Produkte und Baugruppen in der nächsten Planperiode hergestellt werden (vgl. kurzfristiges  Produktionsprogramm). Dabei wird davon ausgegangen, dass der Bestand an Produktionsanlagen und Personal fest vorgegeben ist.

Lexikon der Economics. 2013.

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